Seit der Versendung des letzten Newsletters sind gerade einmal zwei Wochen vergangen. Der Oktober ist mit zwei Plenarwochen immer ein sehr ereignisreicher Monat – so auch in meiner Arbeit. Insbesondere in den Ausschüssen ist viel passiert: in Sachen Regionalpolitik, Jugend- und Gleichstellungspolitik. 

Mehr davon in diesem Newsletter. 
Viel Freude beim Lesen! 

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Neues aus dem Europäischen Parlament


Ausschuss für regionale Entwicklung (REGI)

Nach wie vor debattieren wir im Ausschuss für regionale Entwicklung intensiv über die Zukunft der europäischen Kohäsionspolitik. In zahlreichen Gesprächen und Debatten habe ich deutlich gemacht: Die durch die Kommission vorgeschlagenen “Nationalen und regionalen Partnerschaftspläne” (NRPPs) sind für mich in dieser Form nicht zustimmungsfähig. Sie entziehen den Regionen die Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Förderprogramme. Stattdessen soll dieses Recht in Zukunft vom Wohlwollen der Mitgliedsstaaten abhängen. Das ist nicht genug – das Partnerschaftsprinzip schreibt vor, dass Regionen in direkter Verhandlung mit der EU-Kommission ihre Programme entwerfen. In den vorgeschlagenen “NRPPs” werden sie herabgestuft.

Im Europäischen Parlament herrscht große Einigkeit darüber, dass dies ein großes Problem darstellt. Deswegen gab es Pläne, den MFR-Vorschlag in einer Resolution im Ganzen zurückzuweisen. Die EU-Kommission wird damit angeregt neue Vorschläge bringen. Auf heftigen Druck hin, nicht zuletzt von den Mitgliedstaaten, wurde diese Resolution vorerst zurückgezogen. Ich finde es jedoch gefährlich, der Kommission in dieser Situation zu gutgläubig zu begegnen und die Struktur der NRPPs zu akzeptieren. 

Eins muss klar sein: Es geht aktuell nicht darum, wer wie viel Geld bekommt. Jetzt entscheidet sich, ob die Kohäsionspolitik an sich eine Zukunft hat und ob die Bundesländer überhaupt weiterhin erfolgreiche wie EFRE, Interreg oder ESF+ werden gestalten können. Deshalb ist es wichtiger denn je, gegen die Zentralisierung der Regionalpolitik vorzugehen und sich nicht auf Versprechungen ohne konkrete rechtliche Grundlage einzulassen – seitens der EU-Kommission oder auch seitens der Mitgliedsstaaten.

Regions Week – Protest der Regionen vor dem Parlament

Im Rahmen der “Woche der Regionen” haben zahlreiche regionale Vertreter*innen vor dem Europäischen Parlament in einer Protestaktion deutlich gemacht, worum es bei all dem geht: Unser Europa der Regionen, in dem Menschen vor Ort mitgestalten dürfen, steht durch die aktuellen Vorschläge der Kommission für den Mehrjährigen Finanzrahmen auf dem Spiel. Als Abgeordnete stehe ich fest an der Seite der Regionen. Denn was die Menschen in Tessin, Salzwedel oder Anklam brauchen, wissen sie selbst besser als Berlin oder Brüssel. 

Ausschuss für Kultur und Bildung (CULT) 

Diese Woche begannen die Verhandlungen zur Umsetzung der Jugendstrategie (2021-2027), bei der ich als Berichterstatterin für das Parlament eine wichtige Rolle innehabe. Junge Menschen in Europa stehen vor großen Herausforderungen – seien es Diskussionen um eine Wehrpflicht, Armut und unsichere Arbeitsmärkte, oder auch die Sorge um das Klima. Statt über junge Menschen zu reden, müssen wir jedoch mit ihnen sprechen und ihnen zuhören. Das ist mir auch in diesem Bericht wichtig, weshalb ich auf breite und diverse Beteiligung von jungen Menschen setze. Mir ist es wichtig, dass junge Menschen überall in Europa die Chance auf ein gutes Leben haben - unabhängig vom Wohnort oder dem Geldbeutel der Eltern. Dafür, dass das Realität wird, setze ich mich auch mit diesem Bericht ein. 

Erinnern und Verantwortung tragen 
Bei einer Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Terroranschlags der Hamas am 7. Oktober habe ich der Opfer gedacht und meine Solidarität mit den Überlebenden und ihren Familien ausgedrückt. Die Freilassung der letzten lebenden Geiseln am vergangenen Wochenende hat Erleichterung gebracht, doch die Trauer um die vielen getöteten Menschen bleibt tief. Wir dürfen nicht nachlassen, uns entschieden gegen Antisemitismus und jede Form von Hass zu stellen – in Europa und überall. 

Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM)  

Unternehmerinnen im ländlichen Raum stärken - neue Aufgabe als Schattenberichterstatterin 
Als junge Frau aus dem ländlichen Raum ist es für mich eine besonders tolle Aufgabe, aktuell für meine Fraktion einen Bericht zu weiblichem Unternehmer*innentum im ländlichen Raum zu verhandeln. Bereits im Ausschuss haben wir darüber debattiert, wie wir Frauen im ländlichen Raum ermutigen und dabei unterstützen können, selbst ein Unternehmen zu gründen oder zu führen. Dabei ist es aus meiner Sicht wichtig, dass gerade junge Frauen im ländlichen Raum die besten Bedingungen vorfinden, um ihr Leben zu gestalten. Das bedeutet gute Bildung und Arbeitsplätze, Mobilität, gute Gesundheitsversorgung und nicht zuletzt auch die gerechte Verteilung von Sorgearbeit und der Abbau von veralteten Rollenbildern.

Dabei geht es nicht um Zwang, sondern einfach um das Recht, zu bleiben, wenn man das will – nicht aufgrund von fehlenden Möglichkeiten in die Städte abwandern zu müssen, wie es aktuell oft passiert. Diese und viele weitere Vorschläge habe ich in dieser Woche in Form von Änderungsanträgen am ersten Entwurf des Berichts eingebracht. Ich freue mich nun auf die anstehenden Verhandlungen. 
 

Was ist sonst noch passiert? 

Im Zeichen einer starken Kohäsion unterwegs
Sehr gefreut habe ich mich über den Austausch mit Johannes Funke, Ausschussvorsitzender Europaausschuss Brandenburg und dem brandenburgischer Europa- und Finanzstaatssekretär Volker-Gerd Westphal. Gemeinsam kämpfen wir für eine starke Mitbestimmung der Regionen im künftigen EU-Haushalt. Das habe ich auch auf einem Podium vom Bundesbauministerium in der Landesvertretung NRW gegenüber der Kommission stark gemacht.

Schülerinnen und Schüler aus Malchin und aus der Steiermark in Brüssel

Besuch aus Mecklenburg-Vorpommern im Europäischen Parlament zu bekommen, ist für mich immer ein besonderes Highlight. Diese Woche gab es noch eine Besonderheit, denn die Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Malchin hatte ich bereits im Rahmen meiner Schultour im Wahlkreis kennengelernt. Gemeinsam mit einer Gruppe aus der Steiermark in Österreich hatten sie mithilfe von Erasmus+ ein Planspiel absolviert, bei dem sie selbst in die Rolle von Abgeordneten schlüpften. Daraus entstand eine spannende Diskussion über das Erleben von Demokratie und die bessere Beteiligung junger Menschen. Schön, euch wiederzusehen! 

Ausblick auf die nächste Plenarwoche in Straßburg
In Straßburg werden wir in der kommenden Woche über Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Klimaschutz, Gleichstellung und Energie diskutieren. Unter anderem steht eine Debatte über den Zustand der Rechtsstaatlichkeit in Bulgarien auf der Tagesordnung. Außerdem stehen Maßnahmen auf dem Plan, mit denen wir Einflussnahme durch Drittstaaten transparenter machen wollen – konkret: Regeln zur Registrierung und Offenlegung von Lobbyarbeiten im Auftrag von Staaten außerhalb der EU. Auf der europäischen Außenpolitikseite wollen wir diskutieren, wie die EU künftig Rohöl- und Gasimporte aus Russland weiter reduzieren kann, um energiepolitisch unabhängiger zu werden. 

 

Neues aus dem Wahlkreis

Mecklenburg-Vorpommern

In der vergangenen Woche habe ich mit meiner Schultour an meiner alten Schule Halt gemacht – der Anne-Frank-Schule in meiner Heimatstadt Tessin. Ein besonderes Erlebnis, als Europaabgeordnete dahin zurückzukehren, wo ich als Schülerin gelernt habe. Am 10.10.2025 durfte ich mit den interessierten Schülerinnen und Schülern der Klassen 7-10 beim Politik-Talk über Europa sprechen. Nicht nur über meinen Arbeitsalltag im Parlament, sondern auch ganz konkret über aktuelle politische Themen, die sie bewegen. Von der Politik gehört zu werden ist für junge Menschen so ein wichtiges Signal, und auch wir Politiker*innen können einiges von ihnen lernen. Deshalb sind diese Termine so wichtig. Vielen Dank für die Einladung, auch an die engagierten Lehrkräfte. Ich komme gerne wieder. 

Feierliche Immatrikulation für die neuen Studierenden

Danach ging es direkt weiter zu meiner ehemaligen Universität. Am Nachmittag des 10.10. fand an der Uni Rostock die Feierliche Immatrikulation für die neuen Studierenden statt. Mit dem Festumzug und der Feier in der Rostocker Marienkirche beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt. Ich wünsche euch viele spannende Erfahrungen, Neugier auf alles, was kommt, Erfolg und Mut für manchmal schwierige Entscheidungen. Die Uni Rostock bietet euch übrigens viele Möglichkeiten, Europa zu entdecken. Sei es über einen Auslandsaufenthalt mit Erasmus+, die Austausche über unsere europäische Hochschulallianz oder über internationale Wettkämpfe beim Unisport – nutzt diese Gelegenheiten, denn sie bringen euch und Europa voran! 

Im Anschluss durfte ich mich noch in kleinerer Runde mit Studierenden zu genau diesem Thema austauschen: EU CONEXUS ist eine europäische Hochschulallianz, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, universitätsübergreifend interdisziplinär zu forschen, gemeinsam Studienangebote zu machen und grenzüberschreitende Lehre und Mobilität zu fördern. Schwerpunkt ist die Nachhaltigkeit von Küstenregionen und städtischen Küstenräumen – etwa in Bezug auf Klimawandel, Meeresnutzung, Infrastruktur und Stadtentwicklung an Küsten. Philipp und Giovanna engagieren sich im EU CONEXUS student board als Vertreter*innen der Uni Rostock. Vielen Dank für die Einblicke in eure wichtige Arbeit! 

Sachsen-Anhalt 

Neu in meinem Team darf ich Max Schubert begrüßen, der mich zukünftig in und für Sachsen-Anhalt unterstützt. Max kommt aus Magdeburg, der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, wohin er nach einem Lehramtsstudium für die Fächer Geschichte und Französisch an der Universität Potsdam zurückgekehrt ist. Bisher war Max schon als Gymnasiallehrer tätig und hat mit großer Leidenschaft ein Ehrenamt an der Europäischen Jugendbildungsstätte Magdeburg verfolgt. Seine Schwerpunkte lagen dabei auf Austauschprojekten über Erasmus+ sowie dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, Schultouren zur europapolitischen Bildung und der Leitung des Jugendbeirats. Derzeit verfolgt Max den Masterstudiengang European Studies und engagiert sich als Vorstandsmitglied bei den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) Sachsen-Anhalt.  

Als Mitarbeiter der S&D-Fraktion ist er zuständig für Anliegen in Sachsen-Anhalt, Termine Vor- und Nachbereitung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Planung von Besucher*innengruppen. 

Wenn ihr also Anliegen, Ideen für Aktionen habt oder euch zu europapolitischen Themen austauschen wollt, könnt ihr euch an Max wenden:  
sachsen-anhalt@sabrina-repp.eu 
 

Herzlich willkommen im Team, Max! 

PES Congress vom 16.-18. Oktober 
Der PES Congress 2025 in Amsterdam bringt unter dem Motto „Progressive Mobilisation – In Europe and Beyond“ führende progressive Köpfe Europas zusammen – darunter Stefan Löfven, Iratxe García Pérez und Pedro Sánchez. Ich darf als Delegierte dabei sein und nehme euch gerne auf Instagram mit! In der historischen Beurs van Berlage diskutieren Politik, Zivilgesellschaft und Aktivist*innen über soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit – mit interaktiven Panels, offenen Debatten und frischen Ideen für ein gerechtes Europa. Jetzt ist die Zeit, progressive Kräfte zu bündeln und den Wandel aktiv mitzugestalten! 

Terminausblick 

Besuchsgruppe aus MV 
In der kommenden Woche darf ich wieder 34 Besucher*innen aus Mecklenburg-Vorpommern ins Europäische Parlament einladen. Die Gruppe lernt dabei nicht nur das Parlament vor Ort während einer Plenarsitzung kennen – es gibt auch ein spannendes Rahmenprogramm mit kulturellen und kulinarischen Höhepunkten. Ich freue mich schon auf den gemeinsamen Austausch am Dienstag. 

Weitere Termine: 

  • 24.10. – Gemeinsamer Wahlkreistag mit Marcel Falk in und um Anklam
  • 30.10. – Schulbesuch Regionale Schule Ribnitz-Damgarten
  • 31.10. – Ost-West-Seminar der SPD Frauen auf Rügen
  • 03.-04.11. – Besuch der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin
  • 07.11. – Besuch Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V.
  • 07.11. – Besuch Universität Greifswald - Projekt "KreativEU" 

Viele Grüße aus Amsterdam